1 Woche Sizilien auf eigene Faust – von Palermo bis Catania mit vielen Kurven, Natur und Sizilien pur

Es ist immer das gleiche mit uns – sobald wir kurzfristig Zeit haben, gehts ab durch die Mitte.
Diesmal mussten wir uns zwischen einen Flug nach Palermo und Porto entscheiden.
Und wie wir uns entschieden haben kannst, du hier ja lesen.
Nur – wohin auf Sizilien. Schnell haben wir gemerkt, die Insel ist viel zu groß und wir müssen uns für eine Ecke entscheiden.
Und die Entscheidung fiel für den Nordosten – und abseits der üblichen Touristenrouten. Und es war die absolut Richtige Entscheidung.
Komm einfach mit!
Tag 1 – von Palermo nach Cefalu
Früh um kurz vor 08:00Uhr lacht uns die Sonne am Flughafen Palermo entgegen.
Es richt nach Kaffee, der muss jetzt sein. Nach einem Café und Cornetto ging es zur Autovermietung. Diesmal haben wir keinen Fiat gebucht, nachdem das letzte mal unser Fiat 500 sich ja in einer Nacht aus dem Staub gemacht hat. Und da in Süditalien gerne Fiats geklaut werden, wollten wir dies vermeiden.
Nur unser Vermieter machte uns einen Strich durch die Rechnung – und stellte uns einen Fiat Panda hin. „Brand new“ so haben sie uns diesen verkauft. Naja, Brandnew ist etwas anderes, aber fast neu mit knapp 20000km. Und dann kann es los gehen.
Über die (gebührenfreie) Autobahn ging es in Richtung Osten. Unser erster Stopp erfolgte bei Torre delle Mandre – Altavilla Milicia. Sonne, blaues Meer und Palermo liegt uns zu Füßen.

Weiter geht es entlang der Küste bis zu dem Kurort Termini Imerese. Neben dem Kurbad mit Thermalwasser gibt es auch ein interessantes Automuseum – als Autofan muss das sein, nur hatte das Museo del Motorismo Siciliano e della Targa Florio geschlossen.
Weiter durch gehts und Richtung Berge. Im Norden findet man viele am Hang liegende schöne Bergdörfer. Einige davon gehören zu den schönsten Dörfer Italiens. Mehr muss man wohl gar nicht sagen. Rund um den Monte San Calogero finden wir solch schöne Bergdörfer.
Die Straßen winden sich in der hügeligen Landschaft und durch die alten Dörfer. Wir erreichen das schöne Städtchen Caccamo mit seiner Burg im historische Zentrum. Diese Schmuckstück gehört zu den besten erhaltenen normannischen Burgen Siziliens und ist schon von weitem zu sehen.

Weitergeht es nach Cerda, hier haben wir die Trattoria Nasca 2 gesucht und gleich am Ortsanfang gefunden. Geschlossen. Ein typischer Montag.
Gefunden haben wir stattdessen viele ältere Sizilianer die um die Mittagszeit sich in der Ortsmitte auf einen Plausch treffen.
Das letzte Ziel unserer heutigen Etappe ist Cefalu wo wir im Sunset auch übernachten. Vom Balkon können wir die traumhafte Kulisse der Altstadt und der Bucht genießen Cefalu gehört zu den schönsten Orte Italiens und ist inzwischen verständlicherweise sehr beliebt bei deutschen Touristen.
Cefalu mit seiner charmanten historischen Zentrum direkt an einem wunderschönen ist sehr zu empfehlen!
Nach einem kurzen Nickerchen (wir sind ja schon seit 4 Uhr auf den Beinen) erkunden wir das schöne Städtchen.
Neben den schönen Gassen, den Dom, den alten Waschhaus und dem Strand gibt es natürlich viel mehr zu entdecken.
Auch den leckeren Fisch lassen wir uns am Abend natürlich nicht entgehen!

Tag 2 – von Cefalu über die Berge in Richtung Osten bis Spadafora
Der nächste Tag steht im Zeichen von Kurven, Burgen und zu den schönsten Dörfern Italiens .
Für Kunstliebhaber bietet die Route gleichzeitig den Fiumara d’arte Europas größter Skulpturenpark im Freien, allerdings muss man die Skulpturen manchmal etwas suchen. Sie sind beschildert, nur die Schilder sind schon etwas verwittert. Kunst ist Geschmacksache.
Die Fahrt geht über schöne verwundene Bergstraßen in die kleinen Dörfer und Städte aus dem Mittelalter. Manch Ort liegt auf einen Bergrücken und ich habe das Gefühl wenn ich das sehe, der ganze Ort blickt auf das Meer, ins Tal oder in die nächste Ortschaft. Hier würde ich gerne ein paar Tage verweilen und den Ausblick genießen.
Unser erstes Ziel heute ist Castelbuono mitten im Bergland der noch etwas schneebedeckten Madonien. Schon bald erkennen wir das imposante Castello über der Stadt. Das Schloß wirkt so. als ob es fast auf das Dorf gebaut wurde, es ragt alleine aus der Silhouette heraus.

Wir fahren weiter nach Geraci Siculo und Gangi, beide Orte gehören zu den „schönsten Orten in Italien“ Die mittelalterlichen Städtchen lassen sich am Besten zu Fuß erkunden. Mutige können in Geraci Siculo auf dem gläsernen Balkon Salto dei Ventimiglia über den Abgrund schweben. Da gehöre ich allerdings mit meiner Höhenangst nicht dazu.
Was für ein Fest für die Sinne sind diese langen Kurven mit dem tollen Panorama die wir jetzt fahren. Auch der verschneite Ätna erhebt sich zwischen den Hügeln.

Im lebendigen Nicosia lohnt sich ein Stopp in der Bar BARESSO – echter Geheimtipp, nicht auf Google zu finden.. Zwischen Nonnen, einen Lotto-Shop trifft sich hier Jung und Alt auf einen Cafe oder Aperitif, oder kauft noch etwas Obst und Gemüse an der Straße vom Pick-up herunter.
Rein in die Bar und schon wurden wir angequatscht. Wo wir herkommen, wo wir noch hinwollen und natürlich was es leckeres bei ihnen zu snacken gibt.. Natürlich gab es noch gute Tipps. Einer davon über Taormina, das wäre alles nur fake, sagte der Barkeeper lachend. In ein paar Tagen wissen wir es- lach.
Die SS 117 führt direkt am Castello und an der Kathedrale vorbei, mitten durch die Altstadt.
Über Mistretta welches auf 950m Höhe liegt, geht es weiter über Castel di Lucio nach Pettineo. Und wenn Google Maps uns auch Straßen die befahrbar vorgeschlagen hätte, wäre uns ein echtes Abenteuer entgangen. Als Straße konnte man das was wir da vorgefunden haben, nicht mehr bezeichnen. Als Belohnung haben wir einen tollen Ausblick auf die Küste bekommen.
Wieder an der Küste besuchen wir den kleinen und beschauliche Ort Castel di Tusa. Wir finden einen schönen Kieselstrand mit Fischerbooten vor. Auch vom Tourismus ist er noch nicht überlaufen. Die Attraktion dort ist ein etwas spezielles Hotel, das Ateliersulmare mit seinen individuell gestalteten Zimmer. Der Begründer dieses Kunsthotel hat auch die Kunstwerke der Fiumara d’arte ins Leben gerufen, beides wurde schnell international bekannt.

An der Küste entlang geht es über Santo Stefano di Camastra, Zentrum der sizilianischen Keramikproduktion nach Caronia. Immer wieder können wieder die bunten Kacheln an den Wänden bewundern.
Die Küstenstraße schlängelt ich am Berg entlang und ab und zu kommt bei uns das Gefühl auf, dass wir hier schon fast an der Mini-Amalfi fahren. Immer wieder hängen Orte am Hang wie Pirano, Gioiosa Maria und Patti auf. Und da wäre auch Oliveri, eine unbekannte Perle mit einem wunderschönen Sandstrand – mit direkten Blick auf die liparischen Inseln und den qualmenden Stromboli in 70 km Entfernung.
Die Landzunge von Milazzo verschieben wir auf morgen. Um kurz nach 18:00Uhr unser Hotel Karma Resort in Spadufora bezogen. Meerblick, Promenade und Sandstrand – perfekt!
Tag 3 – von Spadufora der Küste entlang nach Catania
Nach einem italienischen Frühstück auf dem Zimmer geht auf die Landzunge zum Capo die Milazzo. Vorbei an (häßlicher) Industrie führt der Weg zum Cap führt durch Milazzo. In der Oberstadt erblicken wir das große Kastell, auf der Ostseite der Hafen. Von hier aus legen auch die Fähren in Richtung liparischen Inseln ab.
Weiter geht es über die Via Panoramaica zum Capo Milazzo. Die schöne Stecke am Meer entlang lässt immer wieder einen Blick auf Stromboli und den litauischen Inseln zu.
Am Ende der Panoramica befindest sich ein Parkplatz. Von hier aus wollten wir die Höhlenkirche Santuario di Sant’Antonio di Capo Milazzo und Leuchtturm besichtigen, die fußläufig zu erreichen sind. Nix wars -beide Wege sind gesperrt.
So geht es am Castello zurück und um den nördlichen Punkt Sizilien zu erobern.

Die Fahrt zum Capo Peloro verläuft an der Küste entlang. Normalerweise. Wenn es da nicht Baustellen und Umleitungen geben würde. Die erste Umleitung ignorieren wir mal, wir wollen nicht über Messina fahren. Kurz nach Rodia war dann kein durchkommen mehr, jetzt wurden wir zwangsumgeleitet und wir freuen uns über die aussichtsreiche und kurvenreiche Straße.
Ihr könnt es euch vielleicht denken, es passiert was passieren muss.
Das Bergdorf Castanea delle Furie ist wunderschön. Und ist zu Fuß gut zu erkunden. Nur mit dem Auto durch. Mama Mia.,Warum man auf Sizilien den kleinsten Mietwagen nehmen sollte? Jetzt wissen wir es. Hier waren die Straßen so eng, dass wir immer nur gedacht haben, ob der Platz wohl reicht. Und bei einer Abbiegung selbst mit dem wendigen Panda nicht auf einmal herum gekommen sind. Das war wieder ein Abenteuer!
Endlich – das Capo Peloro – auch Punta del Faro genannt, liegt am Ende einer sandigen Landzunge an der äußerste Nordspitze Siziliens. Am Capo Peloro mit seinem alten, unter Denkmalschutz stehenden rot-weißen Strommasten und einem schwarz-weißer Leuchtturm, ist Italien ist zum Greifen nahe. Die Straße von Messina ist an der engsten Stelle nur 3km breit – und genau hier befindet sich der Punkt, der dem Festland am nächsten ist. Die Strömung ist hier nicht ohne, genauso wie der Wind.

Nachdem wir heute ein strammes Programm haben, lassen wir Messina links, genauer gesagt rechts, liegen. Wobei es schon juckt als wir die am Hafen stehende imposante goldene Madonna schon weitem entgegen leuchtet und wir an den Kirchen und Palazzos vorbeikommen. Man kann halt nicht alles sehen.
Die Strecke nach Taormina windest sich über dem Meer von Klippe zu Klippe, landschaftlich ein Erlebnis mit schönen Orten, nur man kommt nicht vorwärts. Auch die weitere Strecke nach Catania führt vorbei an Stränden, durch viele Orte und zieht sich, so dass wir erst gegen Abend in Catania erschöpft im Hotel angekommen sind.
Tag 4 – Taormina und Catania
Es geht heute wieder in Richtung Norden nach Taormina. Auf dem Weg haben wir das Glück den Ätna mit einer Rauchwolke zu sehen. Dass dieser vor ein paar Tage ausgebrochen ist, haben wir nicht mitbekommen.
Nach Taormina haben wir die Abzweigung am Capo Taormina genommen. Wir müssen doch die Serpentinen hoch zur Stadt. Außerdem hat man von hier aus einen tollen Blick auf die Isola Bella.
Direkt an der Seilbahn rausgekommen, ein Parkhaus gibt es. Perfekt. Von hier aus geht es einwenig den Berg hoch direkt in das Zentrum und dann geht es schon durch das Tor. Mal schauen, was der junge Mann aus Nicosia mit fake gemeint hat. Taormina ist ein schönen Städtchen, klar, es ist sehr liebevoll auf Tourismus getrimmt. Selbst jetzt ist doch einiges los. Gesehen haben sollte man es schon.
Nachdem wir Taormina erkundet haben, mussten wir unbedingt noch ein Stück weiter in Richtung Castelmola den Berg hoch. Und wieder haben wir neben der kurvigen Anfahrt ein schönes Fleckchen Sizilien entdeckt. Der Blick vom Castello di Mola auf die Küste und auf das Theater in Taormina, alles in Form von Spielzeughäusern, raubt einem den Atem.
Stehen wir eigentlich auf Wolkenhöhe? Liebe Wolken, verzieht euch bitte, wir würden so gerne auch noch den Ätna sehen.

Nachdem wir wieder unten angekommen sind, haben wir uns für eine Pause am Strand von Naxos entschieden. Für wen stehen eigentlich hier die Liegen? Vermutlich für Touristen aus dem hohen Norden, allen anderen ist es doch zu kalt.
Wir genehmigen uns einen Aperol Spritz und ein Panini in der schönen Strandbar und lassen uns die Sonne auf den Kopf scheinen. Den Wind ignorieren wir einfach.
Unser Zeitplan ist einfach zu straff, deshalb bleibt uns nichts anderes übrig, als Catania auf den Abend zu legen und auch dort zu essen.
Der Küste entlang sind wir bis zu den „Toren des Zentrums“ gefahren, und das im wahrsten Sinne des Wortes. Nur wenige Gehminuten zur Kathedrale haben wir unser Auto auf dem gebührenpflichtigen Parkplatz „Parking Borsellino“ abgestellt. Glück gehabt, unsere kleine Innenstadttour am Abend kann losgehen.
Wir schlendern durch die breite Einkaufs- und Flaniermeile, bestaunen das historische Amphitheater und stoßen auf den Parco Maestranze. Von hier aus hat man einen schöne Ausblick auf die Villa Bellini. Tagsüber kann man den Ätna bestaunen.

Nach einem Tag mit vielen Eindrücken gönnen wir uns etwas leckeres zu Essen. Und entdecken die Pizzeria Deposito Bagagl, in der Nähe der Kathedrale. Noch ist es dort leer, wie für Deutsche üblich, sind wir zu früh dran, um 19:30Uhr geht kein Sizilianer essen. Inmitten von vielen Koffern die als Dekoration in diesen alten Gebäude dienen, fühlen wir uns richtig wohl. Das Konzept der Gepäckaufbewahrung mit alten Koffern von Adligen, handbemalte Wände und Tische, und mit Stoffen von italienischen Designer zu arbeiten, ist genial. Hier ist schon das Ambiente wert, reinzugehen.
Das ist nicht der einzige Grund – es gibt eine gute Auswahl von Pizzen, rote, weiße und Gourmet-Pizzen ab 7€; und natürlich vieles mehr. Nur der Salat war heute aus.
Und wir haben selten so gute Pizzen gegessen. Wenn ich an meine wagenradgroße weiße Pizza denke, läuft mir jetzt noch das Wasser im Mund zusammen. Schade dass es zu weit weg, ich würde gleich für heute Abend einen Tisch reservieren.
Tag 5 – einmal um den Ätna
Heute steht die Runde um den Ätna an. Ob sich die Wolken heute verziehen? Der Wetterfrosch hat es doch versprochen. Wir werden sehen.
Wir starten in Fiumefreddo di Sicilia, dann geht es weiter über Linguaglossa nach Randazzo. Die Fahrt geht durch die abgekühlte Lava, ab und zu kann man den Ätna erahnen. Auf der anderen Seite blickt man in die Weite des Tals. Irgendwie fühlt man sich inmitten des schwarzen Lavagesteins wie auf einen anderen Planeten, einfach gespenstisch.

Wieder in der Zivilisation angekommen, steuern wir eine Bar in Randazzo an, so eine Bar ist immer einen Stopp wert.
Weiter geht es über Maletto und Maniace zum Castello Nelson di Bronte. Admiral Nelson bekam das Anwesen geschenkt und konnte es leider nie bewohnen. Er fiel vorher in Trafalgar. So ist das Leben.
Wer braucht schon Dubai-Schokoladen wenn du alles andere mit Pistazien haben kannst. Ob Pistazien gibt es hier in vielen Gerichten – ob als Pesto, in Pasta, auf der Pizza oder einfach im Hörnchen. einfach nur lecker.
Und wo genau kommen die her?
Kennst du das Zentrum für Pistazien auf Sardinien? Kannten wir auch nicht.
Bronto liegt am Abhang des Ätna und ist der Ausgangspunkt für den Parco dell‘ Etna. Und dieses fruchtbare Tal bietet die günstigen Bedingungen für die lecken grünen Pistazien – oder wie sie auch genannt werden, die grünen Diamanten – und man sollte sie natürlich hier auch kaufen!
Die Route führt nun über Santa Maria di Licodia, Nicolosi, Trecastagni nach Zafferana Etnea. Jetzt gehts los – rauf auf den Ätna. Skifahren! Ne, war Spaß, das machen wir nicht, möglich wäre es schon.
Die Strecke führt durch den Schnee auf knapp 2000m zum Rifugio Sapienza. Hier ist auch die Bergstation der Seilbahn auf den Ätna „Funivia dell’Etna“. Für die sind wir leider zu spät dran. Hier ist es saukalt, etwas über null Grad. So bleiben wir inmitten des Schnee und beobachten die frierenden Touristen mit dem Quad oder Plastikschlitten.

Zurück geht es über die andere Seite wieder ins Tal.
Auf dem Weg ins Hotel liegt die 12km lange Riviera Dei Ciclopi.
Schon von weitem ist die Festungsruine von Aci Castello zu sehen. Weiter geht es nach Aci Trezza, einen schönen Örtchen mit vielen Restaurants am Hafen und einen herrlichen Blick auf die Isole di Ciclopi. Die Skyline der Lavafelsen im Sonnenuntergang gehört zu den schönsten Italiens. Weiter geht es zum Capo Mulini mit dem Naturhafen aus schwarzen Lavagestein und vielen Restaurants. Eines davon liegt direkt unterhalb des alten Leuchtturms, dieser leuchtet uns schon entgegen.

Tag 6 – im Regen nach Palermo
So langsam geht unsere Reise leider zu Ende. Nachdem am Montag früh unser Flieger von Palermo abfliegt, machen wir uns heute auf den Weg in Richtung Norden.
Es geht knapp 3 Stunden über die Autobahn durch hügeliges Bergland – manchmal erinnert es mich an die Toskana. Die sizilianischen Autobahnen bestehen gefüllt nur aus Brücken, so wie auch hier.
Nur wo gibt es hier Raststätten? Nirgends. Ist hier das Motto „keine Maut – keine Raststätten“? Also runter von der Autobahn nach Villarossa, einem typisch sizilianischen Städtchen in den Hügeln. Zum Glück kann man sich immer darauf verlassen, dass bei der Kirche eine Bar ist. Nur mit der Verständigung ist das Lustig, geht nur auf Italienisch.
Das letzte Stück fahren wir an der Küste entlang, wir wollen auch hier etwas sehen.
Nicht weit von Palermo liegt Aspra. Aspra erinnert mich an eine alte Postkarte – alte Häuser, bunte Fischerboote in der Bucht, schroffe Felsen und eine schöne Promenade. In dem kleinen Fischerdorf mit seinem bunten Fischerbooten sich einige Touristen, vermutlich ist es im Sommer voll, auch wegen des Sandstrands.

Palermo lassen wir erst einmal links liegen und fahren am Hafen entlang auf den Monte Pellegrini. Der „Hausberg“ von Palermo sieht man von der Ferne. Neben der atemberaubenden Aussicht auf Palermo ist das eigentliche Highlight eine Wallfahrtskirche. Die „Höhlenkirche“ Santuario di Santa Rosalia“ war ursprünglich eine Höhle. Im 17. Jahrhundert wurde dann eine Kapelle vorgebaut. Im Inneren befindet sich ein Schrein mit der liegenden Gestalt der hl. Rosalia, der Schutzpatronin Palermos.
Wir haben schon einige Kirchen gesehen, diese ist einzigartig und eine der Highlights unserer Sizilienreise. Ein Muss!

Weiter gehts zu einem etwas höher gelegenen Aussichtspunkt. Von hier aus hat man einen guten Blick auf Palermo und auch in den Westen. Uns wurde auch ein Regenbogen geschenkt! Regen kann auch schön sein.
Es regnet, und regnet. Also ab ins Hotel und abwarten. Am Abend soll es besser werden. Bis jetzt sind wir vor dem Regen verschont geblieben, also beschweren wir uns nicht.
Am Abend mussten wir natürlich in die Innenstadt. Vorbei am Teatro Politeama, weiter zum Teatro Massimo. Das Teatro Massimo ist neben der Kathedrale eines der beeindruckendsten Gebäude in Palermo. Am Abend wird es bunt beleuchtet und der großen Platz mit den Palmen und den zwei wunderschönen alten Kiosken hat eine wunderbare Atmosphäre.
Weiter geht es durch die Flaniermeile Palermos, vorbei an vielen Läden und Bars. Naja, irgendwann kommt man da nicht mehr vorbei.
Zum Essen ist es zu früh, ein Limoncello Spritz geht immer! Also ab in die nächste Bar „La Taverneria“. Hier sitz man schön und der Spritz ist lecker -wobei das Essen hier auch sehr lecker ausgesehen hat.

Es regnet ja immer wieder einmal für ein paar Minuten, nicht stark und immer kurz. Bis jetzt. Der Regenschirm schafft es nicht mehr. Also schon wieder in die nächste Möglichkeit einkehren. Jetzt ist auch Essenszeit. Im ersten Moment haben wir gedacht, oh je, wo sind wir hier rausgekommen. Nach wir im „Tina Pica Bistrot“ sehr herzlich bedient worden sind, gut beraten wurden und jetzt das Essen kam, wussten wir, das Schicksal hat es gut mit uns gemeint. Die Pasta mit Pistazien war ein Traum und auch das Zitronenschnitzel ist sehr zu empfehlen!
Tag 7 – Palermo
Heute bricht leider unser letzter Tag an. Hallo Wetterfrosch -wie wird das Wetter heute? Der Regen hat sich glücklicherweise wieder verzogen. Ab und zu schafft es die Sonne durch die Wolken, nur etwas windig ist es.
Auf unseren Plan stehen die Kathedrale, Märkte und ein wenig durch die Altstadt bummeln. Das ist alles zu Fuß machbar.
Wenn da nicht ein Gutschein von Bookig wäre, 30€ für Attraktionen. Da nehmen wir den doch und gönnen uns den Sightseeing Bus. 10€ aufzahlen ist ok.
Zum Glück haben wir gestern Abend schon die Haltestelle an der Hinterseite des Teatro Politeana, entdeckt. Von hier aus starten beide Routen, die rote Linie für die östliche Altstadt, die blaue auf der Westseite. Es kann los gehen!
Der Bus ist fast leer, oben sitzen noch 2 Pärchen weiter hinten, da wäre es mir zu kalt. In der ersten Reihe sind wir etwas vom Wind geschützt.
Wir starten mit den Kopfhörer im Ohr vorbei an den ersten Palazzo, in Richtung Hafen. Wir sind gespannt.
Und es geht schon los, am Piazza Marina entdecken wir einen Trödelmarkt und keine Haltestelle in der Nähe. Es ist besser so, wir können eh nichts mitnehmen.
Durch die alten Stadttore Porta Felice geht es vorbei am Palchetto Della Musica, Parco Tomasi und dem Palazzo Forcella de Seta in die Via Lincoln.
Linkerhand ist der wunderschöne botanische Gärten mit einigen interessanten Gebäuden. Kommt unbedingt auf die Bucket List.
Erster Haltepunkt ist der Hauptbahnhof „Stazione Centrale Ferroviaria“, ein imposantes Gebäude. Hier steigen wir aus um auf den Ballaro Market zu gehen.
Dort angekommen, kommen wir aus den Staunen nicht mehr raus. Der Ballaro Market ist eine Mischung aus herrlich dufteten Streetfood – ja ok, ab und zu riecht es auch mal nach frittieren, und alles was man zum zum tagtäglichen Leben so braucht. Es gibt Fisch in allen Varianten, Obst, Gemüse, Keramik und noch vieles mehr. Hier muss man etwas Essen!

Und das nächste Highlight Palermos kommt prompt. Die Kathedrale von Palermo ist ein grandioses Bauwerk, eine Mischung des arabischen, normannischen und byzantinischen Stils und dadurch hochinteressant. Wusstest Du, dass die Gräber unserer Stauferkaiser Heinrich VI und Friedrich II sich in der Kathedrale befinden? Wir nicht.
Auf dem Weg zum nächsten Markt, den entdeckten wir noch interessante Street-Art, sehr schöne Gemälde oder Graffiti auf den Hauswänden – und wir sind nicht in Kansa, dem Künstlerviertel sonder nur mittendrin in der Altstadt.

Der Mercato del Capo ist genauso farbenfroh wie der Ballero und etwas ruhiger. Und du findest auch alles. Er macht auf den ersten Blick den Eindruck, dass er mehr auf Touristen ausgelegt ist. Es ist etwas strukturierter und wirkt ordentlich.
Direkt vor dem Markt ist die Haltestelle unseres Sightseeingbus, die blaue Linie. Was für ein Glück haben wir denn, er fährt gerade vor. Nachdem wir mit der roten Linie noch nicht fertig waren, sind wir an der Endhaltestelle wieder in diese eingestiegen und es ging von vorne los, diesmal mit etwas mehr Sonne.

Den ersten Teil bis zum Centrale kenn wir ja schon. Dann ging es weiter in die Corso Tukory, und der Bus fährt hier tatsächlich am Ballaro Market vorbei. Wo sind wir den dann rumgeirrt? Das nächste Mal wissen wir es.
Am Palazzo Reale ist der nächste Haltepunkt, der muss auch auf die Bucket List.
Wir bleiben mal sitzen, wer weiß was noch kommt. In dieser Ecke gibt es noch einiges zu erkunden.
Wieder am Mercato del Capo und den Opernhaus vorbei, waren wir schon wieder an der Endhaltestelle. Und wechseln in die blaue Linie.
Auf der blauen Linie gibt es weniger zu sehen. Sie fährt zum Parco Piersanti Mattarella, Villa Malfitano Palazzo della Zisa und ab dem Mercato del Capo ist sie identisch zur roten Linie. Wir haben jetzt den Überblick.
Jetzt Füße hochlegen im Hotel, knappe 10km zu Fuß, trotz Bus.
Am Abend stellt sich wieder die Frage, wohin zum Essen. Die Auswahl ist einfach zu groß. Da wir morgen früh zeitig zum Flieger müssen, haben wir uns für eine nahegelegene Location entschieden. Nihat wünscht sich Pizza.
Im la Brace gab es Pizza, und Hähnchen und viele andere Leckereien. So eine Pizza mit Pistazien, an die könnte ich mich gewönnen.
Ich habe keine Ahnung wieviel hier zum Abholen und Liefern bestellt wird, gefühlt hauen die 100 Gerichte in der Stunde raus, wenn es reicht. Kein Wunder, es ist lecker und sehr günstig. Nur den Wein sollte man meiden, dafür gibt es das 0,6l Peroni für 3€. Und eine Flasche Bier reicht am Nachbartisch für 3, also ein Kölsch für jeden. Für uns Franken unbegreiflich.
Tag 8 – Abreise
Time to say goodby, oder wer hat an der Uhr gedreht, wir müssen uns verabschieden.
So fahren wir mit unseren Fiat Panda wieder zum Flughafen. Um kurz nach 6 Uhr ist es noch ruhig auf den Straßen. Tanken müssen wir noch. Je mehr man sich den Flughafen nähert, desto weniger Tankstellen gibt es, zumindest auf der Strecke, Also eine Abfahrt weiter, hier ist eine, mit Tankautomat.
Wir sind gut in der Zeit, eine halbe Stunde Fahrt mit Tanken, Mietwagen abgeben und noch schnell einen Cafe und ein Cornetto.
Wunderschön war es, wir werden Sizilien vermissen.
Fazit
Sizilien ist wunderschön. Gerade der Norden hat es uns angetan. 1 Woche war für unseren Trip viel zu kurz, wir hätten 2 Wochen benötigt. Wir haben dafür viel gesehen und erlebt.
Sizilien im Februar – manch einer war skeptisch. Wir hatten mit dem Wetter Glück, ein Tag Regen, damit hatten wir gerechnet.
Was hat uns am Besten gefallen? Ein Ranking ist hier echt schwer.
Uns hat die Nordküste sehr gut gefallen, der Osten ist auch schön, unser Herz hängt im Norden fest.
Ganz vorne dabei ist der Monte Pellegrino mit seiner Höhlenkirche.
Gefolgt von Cefalu, das schöne Städtchen gehört auf jede Bucket List.
Und Palermo ist eine lebendige und bunte Stadt, welche nach Wiederholung schreit.
Die Bergdörfer haben es uns auch angetan. Lag wohl auch an den schöne kurvenreichen Strecken.
Der Ätna hat sich leider nicht allzuoft blicken lassen, Taormina ist natürlich ein Sehnsuchtsort, uns war er fast zu touristisch.
Was hat uns das gekostet? Für diese Reise haben wir zu zweit 1500€ benötigt.
Wir haben viel gesehen und erlebt, lecker gegessen und haben in schönen Hotels übernachtet. Was will man mehr?
Wir kommen wieder!