Eintauchen in 1001 Nacht –
eine Woche im Oman – unser Reisebericht
Du plant einen Urlaub in den Oman?
Du möchtest den Oman selbst erkunden?
Dann begleite uns auf unserer Woche Oman!
Viele Spaß dabei!

Anfang Dezember. Wir haben noch vor Weihnachten Urlaub. Daheim ist es kalt. Silvester ist schon verplant, die nächste Fernreise im Februar gebucht.
Also nur für eine Woche wohin? Mittelmeer? Nee, zu kalt.
Dann fragen wir mal das Internet. Und es kommt wie es kommen muss, da taucht doch tatsächlich der Oman für 400€ für 3 Tage auf. Direktflug. Kann nicht sein, wir liebäuglen schon lange mit Omanair, so einen Preis habe ich noch nicht gesehen.
Und ich liebäugle nicht nur mit Omanair, sondern auch mit dem Oman. Der Oman hat mich vor ein paar Jahren schon einmal in seinen Bann gezogen. Der Oman ist durch seine Menschen, seine Kultur und seine Landschaften ein ganz besonderes Land. Herzlich und wunderschön.
Und er stand schon seitdem wieder auf meiner Bucket List.
So haben wir einen Flug nach Muscat gebucht. Leider nicht mit Omanair sondern mit Salamair. Wer oder was ist Salam Air? Kurz und knapp ist das ist die „Ryanair vom Oman“. Preis-Leistung top.
Unser ursprünglichen Plan, von Muscat aus Tagesausflüge mit unserem Mietwagen zu machen, haben wir zum Glück kurzfristig über den Haufen geworfen.
Und das Hinterland von Muscat erkunden – es hat sich gelohnt!
Das kommt einfach davon, wenn man ungeplant 2 Wochen vorher einfach einen Flug nach Muscat bucht. Und gleich ein Hotel und ein Auto. Der Oman ist für einen Stadt- und Badeurlaub viel zu schade! Er biet so viel mehr!
- Tag 1 – Ankunft, Seeb und Barka – al Sawadi beach
- Tag 2 – Birkat al Mouz und Sayq-Plateau – al Jabal al Akhdar
- Tag 3 – Nizwa, Izki und Herat Al-Yemen
- Tag 4 – Al Misfah – das schönste Dorf im Oman und Bahla, Unesco Weltkulturerbe
- Tag 5 – old Muscat und Mutrah Souq
- Tag 6 – Royal Opera House, die alte Passstraße und Marah Land
- Tag 7 – Sultan Qaboos Moschee und Heimreise
- Fazit
Tag 1 – Ankunft, Seeb und Barka – al Sawadi beach
Nach einem gut 6 stündigen Flug sind wir am frühen Morgen am Flughafen Muscat gelandet. Es verläuft hier alles sehr entspannt. Unser Gepäck kommt schnell, die Einreise ist unkompliziert.
Unser erster Gang führt uns zu den SIM-Karten-Anbietern. Diese befinden sich gleich am Ausgang. Selbstverständlich wurden diese uns eingesetzt und aktiviert.
Dann ging es weiter zu Europcar.
Die Mietwagenanbieter befinden sich in unmittelbarer Nähe der SIM-Kartenanbierter.
Auch hier verlief allesreibungslos.
Jetzt stand nur noch die Frage des Geldwechseln an. Kurs 1:2,7 am Flughafen, nee das geht gar nicht. Also kein Bargeld vorerst.
So, jetzt ab ins Hotel. Wir haben in Seeb uns ein relativ günstiges 4*Hotel (40€/Nacht) in Strandnähe ausgesucht. Gebucht haben wir 2 Nächte, obwohl wir nur eine benötigen. Nach dem Nachtflug wollten wir nur gleich einchecken und Frühstücken. Und wir wurden positiv überrascht!
Gebucht über Booking mit Bezahlung vor Ort. Und als wir Bezahlen wollten, haben uns zwei große Augen angesehen. Warum wir 2 Nächte bezahlen möchten, wir schlafen doch nur eine Nacht hier. Als wir dem freundlichen Herrn an der Rezeption erklärt haben, dass gerne gleich einchecken und frühstücken möchten, meinte er nur, ok, dann eine Nacht und zweimal Frühstück. Das nennt mal Gastfreundschaft und Fairness!
Das Ramee Dream Resor Seeb ist etwas in die Jahre gekommen. Die Zimmer sind sauber und groß. Es gibt noch eine große Coach (auch als drittes Bett verwendbar), Badewanne und Dusche, und ein separates WC.
Außerdem kann man ach noch schnell in den Außenpool hüpfen.
Zum Meer ist es ein Katzensprung.
In die Stadtmitte sind es nur wenige Gehminuten. Wir versuchen hier unser Glück an Bargeld ranzukommen. Es gibt hier so eine Art Wechselstube, vermutlich eher für die Gastarbeiter. Um Euros umzutauschen wurde ein kurzes Telefonat geführt und uns dann ein Kurs von 1:3,9 angeboten. 1,2,3 meins.
Nach ein wenig Schlaf sind wir der Küste entlang Richtung Norden aufgebrochen.
Und wir finden einen wunderschönen, flachabfallenden Strand mit feinen Sand.
Nach einem Strandspaziergang am Strand von Barka haben wir entspannt bei einem Café den Einheimischen bei ihren Freizeitaktivitäten zugesehen.
Fußball wird hier sehr gerne gespielt, einfach ein paar Steine als Linie und Tor hingelegt, fertig.
Der al Sawadie beach ist sehr beliebt bei den Locals und es kommen sehr viele Tagesausflügler am Wochenende. Wir können es verstehen.
Leider sind wir erst am Nachmittag am Strand, denn am Morgen findet hier auch der bekannte Fischmarkt statt. Frischer kann der Fisch nicht sein, die Fischer kommen rein und verkaufen direkt am Strand direkt ihren fangfrischen Fisch. Das nächste Mal.



Am Abend sind wir noch einmal nach Seeb gelaufen, es gibt ein paar Läden und einige Restaurants, wo wir auch für ganze 12€ zu zweit gegessen haben.
Am Hotel sind wir auch noch im Park flanieren gegangen, inmitten der Locals die dort picknicken. Sie bringen ihr Essen mit und genießen dieses mit ihrer Familie oder gehen an einem Imbiss – hier wird immer frisch gegrillt.
Tag 2 – Birkat al Mouz und Sayq-Plateau – al Jabal al Akhdar
Am Morgen brechen wir auf nach Birkat al Mouz. – eine alte Oase mit dem weltweit einzigartigen Bewässerungssystem des Omans. Die Straße ist gut ausgebaut, teilweise mehrspurig und schlängelt sich durch die beginnende Berglandschaft. Ab und zu stehen Kamel abseits der Strasse.
In unserem Hotel Al Sabah Heritage angekommen, sind wir begeistert. Die Unterkunft am Rande des zerfallenen Dorfes, ist außergewöhnlich und wurde liebevoll individuell restauriert. Auf der Dachterrasse genießen wir unseren Café und genießen den Ausblick.
Auch ein Falaj (das alte Bewässerungssystem) führt mitten durch das Hotel.
Gleich hinter Birkat al Mouz beginnt die Auffahrt zum Sayq-Plateau. Also nichts wie hin. Wir wussten, dass man ohne Allrad nicht hochfahren kann. Wir haben es versucht, am Checkpoint gleich am Fuß der Berge, war schon keine Weiterfahrt möglich.
Das wissen auch die Local und stehen schon mit ihren Autos bereit. da wir relativ spät dran waren, konnten wir unseren Fahrer von 40 auf 25 OMR runterhandeln. Im Hotel bezahlt man 80 OMR.
Die vielen schöne Kurven und Serpentinen schlängeln sich durch die bergige Landschaft nach oben. Unser Guide führt uns in Ecken, da wären wir nie hingekommen.
Die Straße von Birkat Al Mouz hinauf zum 1200 m höher gelegenen Sayn-Plateau ist einfach eine Meisterleitung. Es erschließt sich eine einzige 30km lange grüne Aussichtsplattform.
Die Aussicht, dieser Blick in die Ferne und die Ruhe ist herrlich.
Die grünen Terrassen überraschen mit Rosen, Obst und Gemüse, die schroffen Berge mit ihrer Schönheit.
Am Abend in Birkat ist es relativ ruhig, ein paar Läden, ein paar Restaurants, wo wir auch gut gegessen haben.
Tag 3 – Nizwa, Izki und Herat Al-Yemen
Vorbei an Moscheen und Hotels geht es in Richtung Nizwa.
Wo können wir parken? Klar – im trockenen Wadi, also eigentlich im Fluß. Direkt vor den Toren der Stadt. Solange es nicht regnet perfekt.
Durch das Tor kommen wir gleich in den Souq und zur Markthalle.
In der Markthalle gibt es verschieden Lebensmittel, Gewürze und ein paar Souvenirs. Der Souq befindet sich im Außenbereich neben der Markthalle.
Wenn Du Freitags vor Ort bist, bietet sich hier ab 7:00Uhr ein Besuch des Viehmarkt an.
Danach gehts weiter zum Fort. Das sollte man sich unbedingt ansehen. Alleine der Blick über die Oase ist fantastisch!
Im Innenhof bäckt eine alte Frau Fladenbrot, es gibt ein Museumscafe und im kleinen Park liegt in aller Ruhe ein Kamel und lässt sich fotografieren.
Nach einem Stadtspaziergang durch die schmalen, alten Gassen, vorbei an hippen Cafés und kleinen Unterkünften geht es weiter nach Izki.
Die Siedlung Herat al Yemen, welche zu Izki gehört, ist eine der ältesten Städte des Omans und war früher ein wichtiges Handelszentrum und Knotenpunkt.
Hier beeindrucken immer noch die aus Lehm und Naturstein erbauten und leider verfallenen Häuser.
Und am späten Nachmittag erscheint die verlassene Stadt in einem ganz besonderem Licht.
Nachdem es schon spät ist, entschließen wir uns hier zu essen. Und das war sehr interessant. Ein richtiges Restaurant haben wir auf Anhieb nicht gefunden. Eher eine Art Schnellrestaurant mit arabischen Drive-in. Die Omanis fahren mit dem Auto vor das Restaurant, es kommt ein Angestellter und nimmt die Bestellung auf. Dann wird das Bestellte ans Auto gebracht.
Wir haben einen fast ganz normalen Burger gegessen. Warum fast normal? Hier sind die Burger-Brötchen gelb, sie werden mit Kurkuma verfeinert. und schmecken lecker!
Während diese zubereitet werden, haben wir das Spektakel am Parkplatz weiter beobachtet. Manche holen nur etwas im Becher. Suppe wurde uns gesagt.
Die einzige Suppe die es hier gibt, ist Kamelsuppe – in Bechern, wie bei uns Kaffee oder Cola. Drive-in auf arabisch eben.
Und ganz ehrlich? Kamelsuppe kann man probieren, muss man aber nicht probieren. Es ist wie eine dicke Rinderbrühe, etwas salzig, merkwürdig.
Tag 4 – Al Misfah – das schönste Dorf im Oman und Bahla, Unesco Weltkulturerbe
Und heute die Anreise schon wieder eine Reise wert. Es geht ist das angeblich schönste Dorf im Oman – Al Misfah.
Sultan Qaboos wusste schon wo es schön ist, Al Misfah war sein „Lieblingsdorf“.
Wir finden ein kleines schnuckeliges altes, in den Hang gebauten Örtchen mit traumhafter Aussicht vor.
Man hat das Gefühl, dass sich die Häuser aus Lehm und Naturstein waghalsig an die Felshängen klammern.
Verwinkelte Gassen, ein paar Läden mit Souvenirs, das ein oder andere Café und Hostel. Ja und ein paar Touristen gibt es auch, wir sind aber die einzigen westlichen.
Auf dem Dach im Halwa Café hat man einen traumhaften Ausblick und kann Kaffee- und Teespezialitäten genießen – oder auch übernachten.
Al Misfah ist auf jeden Fall einen Abstecher wert!
Weiter geht es nach Muscat.
Und wie manchmal der Zufall so will, entdecken wir auf dem Weg nach Muscat eine imposante Festung am Straßenrand.
Wo sind wir hier?
Wir sind in Bahla gelandet – eine der ältesten Königsstädte im Oman. Bahla war zwischen dem 12. und 17.Jahrhundert die Hauptstadt Omans.
Leider haben wir zu wenig Zeit um uns die 12m lange und 5m Stadtmauer und den Souq zu erkunden.
Und dann gibt’s auch noch die Festung von Bahla „Hisn Tamah“, welche von der UNESCO als Weltkulturerbe eingestuft wurde..
Sie ist die größte Festung im Oman und wurde aufwendig nach alter Tradition renoviert.
Am Spätnachmittag erreichen wir unser Hotel, das A-loft Muscat.
Tag 5 – old Muscat und Mutrah Souq
Zwischen portugiesischen Festungen finden wir eines der Wahrzeichen Muscat und das Postkartenmotiv – ok, Postkarten gibts fast keine mehr, Instagram Motiv – schlechthin.
Al Alam, der Sultanspalast aus den Jahr 1974.
Für uns wirkt er etwas unscheinbar, das ist aber genau das, was den Oman ausmacht. Die schlichte Verbindung zwischen Tradition und Moderne.
Und aus diesem Grunde liebe ich dieses Land und ihre Menschen.
Wir stehen auf dem Platz der einem Prachtboulevard gleicht, vor dem Palast, inmitten der Regierungsgebäude und Museen.
Und es ist fast schon beschaulich und ruhig im Vergleich zum Souq.



Jetzt sind wir mal gespannt, was der Souq zu bieten hat.
Alles was das Herz begehrt gibt es hier im Mutrah Souq, dem größten Bazar Omans.
Einfach nur beeindruckend, kunterbunt leuchtende Farben vermischen sich mit dem Duft von Weihrauch, Ölen und Gewürzen. Und die Verkäufer sind auch freundlich und nicht zu aufdringlich.
Wir stehen mitten im Gewusel und wissen gar nicht, wo wir zuerst hinschauen sollen.
Tücher, Bekleidung, Silberschmuck, Gewürze, Kunsthandwerk, Töpfereien, die omanischen Krummdolche oder die Bauweise des Bazars an sich.
Die Dämmerung verleiht dem Bazar eine ganz besondere Atmosphäre und wir tummeln uns zwischen den Einheimischen, die vielen Tagestouristen von den Kreuzfahrten sind so langsam weniger geworden.



Auf dem Weg zurück in unser Hotel haben wir am Strand gestoppt und einen der Grills getestet und den Locals am Strand zugeschaut.
Sie fahren einfach mit den Auto an den Strand, Töpfe mit vorgekochten Essen werden ausgepackt. Decke auf den Sand legen, Familien sitzen gemütlich zusammen am Strand und die Kinder können im Sand toben.
Unser Essens-Experiment war im übrigen sehr lecker und günstig, wenn auch etwas chaotisch, vermutlich haben wir das System einfach nicht kapiert.
Tag 6 – Royal Opera House, die alte Passstraße und Marah Land
Das Royal Opera House gehört zu der ersten Opernhäusern in den Golfstaaten.
Und wir mussten leider draußen bleiben. Freitag….
Da ist es geschlossen, von aussen ist es auch schon imposant!
Leider ist die Mail nebenan auch noch geschlossen. Weiter geht es.
Was nun? Die alte Passstraße. Es ist eine sehr schöne Strecke mit wunderbarer Aussicht. Nur anhalten geht leider nicht.
Hier gibt es auch in der Nähe einen Friday Market – ein omanischer Floh- und Gebrauchtwagenmarkt. Kann man sehen, muss man aber nicht. Dann doch lieber wieder zum Muthra Souq.
Und Nihat Haare gehören mal wieder geschnitten. Warum nicht hier?



Nachdem wir an der Corniche zu Abend gegessen haben, treten wir den Heimweg an.
Was leuchtet und blinkt es doch da unten?. Das ist doch wie auf Kerwa (für alle nicht-Franken: Volksfest) oder am Prater.
Was ist denn das?
Marah Land – Omans größter und einziger Freizeitpark, so vermarkten sie ihn😊. Einfach mal interessant zum ansehen und Kinder haben ihren Spaß!
Und natürlich ist dieser am Abend auch noch geöffnet, am Tag ist es ja häufig zu warm.
Tag 7 – Sultan Qaboos Moschee und Heimreise
Zum Abschluss unserer Reise kommt ein Highlight des Omans – die Sultan Qaboos Moschee ist die größte und einzige Moschee in die ich als als Frau, überhaupt reindarf.
Die Moschee ist beeindruckend, hier kommen wir wir aus dem Staunen nicht mehr raus.
Der Blick auf den 8 Tonnen schweren Kronleuchter von Swarovski – 15m hoch und 8m breit, läßt einen fast den Mund offen stehen – eine wahnsinnige Größe.
Nachdem das ja nicht alles ist musste ein 4000qm große Teppich aus dem Iran her, dieser zählt zu den größten der Welt.
Ohne Gold geht auch nichts, die Uhren in den Gebetsräumen sind aus 14-karätigen Gold.
Eine wunderschöne Mischung aus Holz und Prunk rundet das ganze ab – sie ist gewaltig und trotzdem irgendwie bodenständig.
Fazit
Der Oman ist faszinierend und wir können das Land nur weiterempfehlen.
Gerade wenn Du Bedenken in Bezug der arabischen Halbinsel hast, der Oman eignet sich gut als Einstiegsland. Erwarte nur keine Dubai!
In einer Woche bekommt man einen guten Überblick, um den Oman richtig kennenzulernen benötigtes natürlich viele mehr Zeit.
Und neben der Schönheit der Natur, alte Traditionen und Moderne sind uns die Omanis ans Herz gewachsen. Die Gastfreundschaft im Oman sucht seinesgleichen.
Es war eine wunderschöne Zeit!
Einfach nur empfehlenswert!